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Transmissions From Total Refreshment Centre – VARIOUS ARTISTS

Das Blue Note-Label wurde nach der Veröffentlichung von Klassikern von Miles Davis, John Coltrane und Herbie Hancock zu einer Jazz-Institution. Es hat auch in den letzten Jahren eine bedeutende Rolle in der Entwicklung des Jazz gespielt und uns talentierte und vielfältige Künstler wie Norah Jones und Robert Glasper gebracht. In den frühen 2000er Jahren holte das Label den Hip-Hop-Produzenten Madlib, um ein Remix-Projekt mit Samples aus dem Backkatalog zu erstellen, und in jüngerer Zeit haben die Veröffentlichungen von Blue Note Reimagined die jungen Stars der heutigen Jazzwelt dabei gesehen, einige der klassischen Songs des Labels neu zu interpretieren. Die Erwartungen an eine Veröffentlichung auf einem so renommierten Label sind also hoch. Wie werden sich die neuen Klänge im Vergleich zu den Erwartungen der Hörer schlagen?

Zu den Künstlern des Londoner Kollektivs Total Refreshment Centre gehören Soccer96, Byron Wallen, Jake Long, Matters Unknown, Zeitgeist Freedom Energy Exchange, Neue Grafik und Resavoir. Sie haben eine erfrischende Fusion aus Bläsern, Klavier und Schlagzeug geschaffen, die sich wie Samt in den Ohren anfühlt. Auf dem Album hört man Genres wie Jazz, Hip-Hop, Soul, Funk und Drill, die zu einem unglaublichen Klanggemisch verschmelzen und avantgardistischen Jazz mit den modernen Klangwelten des zeitgenössischen London verbinden. Diese Verbindung zwischen dem Alten und dem Neuen bildet den Hauptfaden, der sich durch das Tape zieht.

Hervorzuheben sind Songs wie die Einleitung „Visions“, bei der Kieron Boothe über schrille Trompeten rappt, der Track „Eloquence“, bei dem Miryam Solomons soulvolle Stimme wie ein Tiegel mit geschmeidiger Kakaobutter ist, und das Outro „Plight“, das das Album perfekt mit einer schönen und funky Schleife abschließt.

Vielleicht wurde Jazz von der Londoner Jugend einmal als Klang für Ältere angesehen, aber mit Künstlern wie Steamdown, Ezra Collective und Total Refreshment Centre kommt die Jugend auf beeindruckende Weise zurück. Sie mischen Altes mit Neuem, verbinden Afro-Beats, Jazz, Drill und Soul zu einer Einheit. Die Leute vergessen, dass es bei den Pionieren wie Louis Armstrong immer um Freiheit und Ausdruck mit dem Klang ging. Was die jungen Jazzmusiker in dieser Ära tun, steht also tatsächlich im Einklang mit den Ursprüngen des Genres.

Es wird interessant sein zu sehen, wohin Total Refreshment Centre und ähnliche Künstler es bringen werden. Hoffentlich ist der Himmel nicht die Grenze für diese talentierten Musiker – hoffentlich können sie es zum Mond und zurück bringen.