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The Melancholy Strumpet Master – Zeb Beck

Die Anfänge der 2000er Jahre: Eine Zeit, in der das Internet noch in den Kinderschuhen steckt. Gilmore Crowell, ein Anthropologe, der seine Dissertation über Straßenprostituierte in Tijuana, Mexiko verfasst, hat seine besten Quellen versiegen lassen, indem er aufgehört hat, die Stadt zu besuchen, und somit nicht genug Wissen für seine Arbeit sammeln kann.

Die Jahre vergehen und er beginnt, an einem Jugendarrestzentrum zu unterrichten. Mit diesem neuen Einkommen beschließt er, nach Tijuana zurückzukehren. Da Prostitution in dieser Stadt legal ist, sieht er eine Chance, den Frauen eine Plattform zur Bewerbung ihrer Dienstleistungen zu bieten und im Gegenzug die Informationen zu erhalten, die er für seine Forschung benötigt. Dies ist die Handlung von „The Melancholy Strumpet Master“.

Zunächst einmal muss die Originalität des Prämissen von Zeb Becks „The Melancholy Strumpet Master“ hervorgehoben werden. In einer Welt, in der man glaubt, dass bereits alles erdacht wurde, kommt diese Idee daher und beweist, dass es immer noch Möglichkeiten gibt, Grenzen zu überschreiten. Sicher, das Internet, Prostitution und Tijuana sind in Geschichten schon oft verwendet worden, aber in dieser Kombination… das ist vermutlich das erste Mal.

Eine gute Prämisse allein reicht jedoch nicht aus, um eine gute Geschichte zu erzählen. Glücklicherweise lebt „The Melancholy Strumpet Master“ nicht nur von seiner Idee. Beck gelingt es, eine gut geschriebene Geschichte zu präsentieren, in der er das Absurde seiner Prämisse erkennt und mit ihr spielt. Er kreiert Charaktere, die sowohl realistisch als auch überzeichnet sind, was das Lesen dieses Buches umso erfreulicher macht.

Es ist auch ein sehr zugängliches Buch. Die erzählerischen Fähigkeiten des Autors sind klar und unkompliziert, wobei die Geschichte stets im Vordergrund steht. Mit etwa 280 Seiten lässt es sich zudem problemlos an einem Wochenende verschlingen.

Die Komödie spielt eine wichtige Rolle und wird gekonnt umgesetzt. Viele Autoren haben Schwierigkeiten mit dem Humor – sie greifen oft auf abgenutzte Tropen zurück oder scheitern daran, die Feinheiten des Genres zu erfassen. Beck hingegen hat das im Griff und verwendet Humor auf eine Weise, die die Geschichte umso unterhaltsamer macht. Oh, und ja, es gibt Prostituierte. Ganz viele von ihnen.

Alles in allem ist „The Melancholy Strumpet Master“ ein sehr guter Roman und eine erfrischende Abwechslung zu den üblichen Geschichten, die man täglich konsumiert.