Peckham – Heimat der afrokariatischen Gemeinschaft in London, gefüllt mit Kultur und guter Stimmung, nun auch geprägt von Gentrifizierung. Doch bevor Costa und Pret ihren Einzug hielten, gab es Rapper wie Giggs, seine Crew SN1 und seine Gang OPB. Sie legten den Grundstein für zukünftige Künstler wie den aufstrebenden Drill-Künstler Kwengface, Teil der Young Peckham Boys. Heute veröffentlicht er den dritten Teil seiner Mixtape-Trilogie „The Memoir“. In den ersten beiden Teilen der Serie klang Kwengface noch viel roher, aber mit diesem neuesten Projekt gibt es einen viel verfeinerten Sound – mit definitivem Augenmerk auf den Mainstream.
Er beginnt das Mixtape perfekt, indem er den OG seiner Enden, Giggs, ins Spiel bringt. Sie drehten das Video unter der berühmten Brücke, wo die Single „Talkin Da Hardest“ des Letzteren gedreht wurde.
Obwohl Kwengface aus der „Hard Drill“-Welt kommt, präsentiert „The Memoir“ eine breite Palette von Künstlern. Dazu gehört der Trap-Star Lancey Foux, der mit seinen schrillen, autotunten Klängen eine experimentellere Stimmung auf das Mixtape bringt; R&B-Sängerin Sha Simone, die mit ihrem Auftritt einen sinnlichen Ton einbringt; und das Croydoner Superstar SL, der in der gleichen Straße wie Kwengface aufgewachsen ist und für seinen lässigen Rap-Stil bekannt ist, zusammen mit dem Rest seiner Zone 2 Crew. Diese breite Palette an Features spiegelt Kwengfaces ehrgeizige Videodrehs wider, die ihn für die erste Single ‚Ben10‘ in den berüchtigten heißen Quellen Islands drehen lassen (ein Titel, der auf die legendäre Cartoon Network Show anspielt).
Im Hinblick auf den Sound spiegeln die kalten Berge Islands die Klangfarben gut wider. Kwengface setzt auf eisige Melodien, harte 808s und üppige Mitten auf den meisten Tracks, alles untermauert von schweren Afro-Drum-Mustern.
Das Tape dient dem Titel gut als Memoir in Kwengfaces Leben – es zeigt uns das Gute, das Schlechte und das Hässliche. Von den Straßen Peckhams bis zu Urlauben in seinem Heimatland Ghana führt Kwengface ein wildes Leben. Aber das Großartige hierbei ist, dass er uns im gesamten Projekt eine Vogelperspektive auf diese Achterbahnfahrt bietet. Mit diesem Projekt hat er meiner Meinung nach den perfekten Schlusspunkt für seine Peckham Young Boy-Trilogie gesetzt.